HARVARD UNIVERSITY.
OF THE
MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY.
ao
Uauge
Saar an] ir N 13 19 2
ABHANDLUNGEN
HERAUSGEGEBEN
VON DER
SENÜOKENBERGISCHEN NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT
DREIUNDDREISSIGSTER BAND
MIT 21 TAFELN, 3 KARTEN UND 155 FIGUREN IM TEXT
FRANKFURT Aa. M. IM SELBSTVERLAGE DER SENCKENBERGISCHEN NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT 1911
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Ergebnisse
einer
Zoologisehen Forschungsreise in den südöstlichen Molukken (Aru- und Kei-Inseln) im Auftrag ler Senckenhergischen Naturforschenden Gesellschaft
ausgeführt von
Dr. Hugo Merton.
Band I.
—— a 1 —
FRANKFURT ıA.M. Im Selbstverlage der Sencekenbergischen Naturforschenden Gesellschaft,
1911,
INHALT.
Hugo Merton, Ergebnisse einer zoologischen Forschungsreise in den südöstlichen Molukken (Aru- und Kei-Inseln). Band I.
Heft 1 und 2.
Reisebericht:
x ; k { Seite
Hugo Merton, Forschungsreise in den südöstlichen Molukken (Aru- und Kei-Inseln).
Mit 19 Tafeln, 2 Karten und 60 Abbildungen im Text... ... 1—208
Heft 3. Ausgegeben am 30. Dezember 1910. Wissenschaftliche Ergebnisse:
Jean Roux, Reptilien und Amphibien der Aru- und Kei-Inseln. Mit 2 Tafeln . . . 209—247 W. Michaelsen, Ölisochäten von den Aru- und Kei-Inseln. Mit 5 Abbildungen im Text 249-261 Rene Koehler, Asteries et Ophiures des iles Aru et Kei. Mit 3 Tafem . . . . . 263—295 Ferdinand Pax, Aktinien der Aru-Inseln. Mit 1 Tafel und 1 Karte im Text . . . 297—304
Heft 4.
Ausgegeben am 20. März 1911.
'W. Kükenthal, Alceyonarien von den Aru- und Kei-Inseln nach den Sammlungen von Dr. H. Merton. Mit 5 Tafeln und 83 Abbildungen im Text. . . . . 305346
Lucas von Heyden, Coleopteren der Aru- und Kei-Inseln. Mit 3 Abbildungen im Text 347—372 F, Richters, Fauna der Moosrasen der Aru- und Kei-Inseln. Mit 4 Abbildungen im Text 37: 0 R. Shelford, The Blattidae colleeted in the Aru and Kei Islands by Dr. H. Merton. . 381—-384 Malcolm Burr, Dermapteren der Aru- und Kei-Inseln, gesammelt von Dr. H. Merton . 38
Franz Werner, Die Mantodeen der Aru- und Kei-nseln . . . 2. 2 2020. 0.887896 Arnold Pagenstecher, Die Lepidopteren der Aru- und Kei-Inseln. . . 2... ...397—468
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ABHANDLUNGEN
HERAUSGEGEBEN
VON DER
SENCKENBERGISCHEN NATURFORSUHENDEN GESELLSCHAFT
DREIUNDDREISSIGSTER BAND Heft 1 und 2.
INHALT:
Hugo Merton: Forschungsreise in den südöstlichen Molukken (Aru- und Kei-Inseln.. Mit 10 Tafeln, 2 Karten und 60 Abbildungen im Text. ;
FRANKFURT A. M. IM SELBSTVERLAGE DER SENCKENBERGISCHEN NATURFORSCHENDEN GESELLSCHAFT = 1910
Im Selbstverlage der
Senekenbersischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt a, M.
ist erschienen und kann nur von dort zu den nachstehenden ermässigten Preisen bezogen werden: TG
1883 u. 1884. Band XIII, 41 Tafeln. 147 S.
Lucae, Die Statik und Mechanik der Quadrupeden an dem Skelet eines Lemur und eines Choloepus. (Tafel XVI existiert nicht). . N EI
Boettger, Die Reptilien und Amphibien von Marokko A
Körner, Beiträge zur vergleichenden Anatomie des Kehlkopfs .
Leydie, Über die einheimischen Schlangen . . 2
Noll, Fritz, Entwickelungsgeschichte der Veronica- “Blüte
Lueae, Zur Sutura transversa squamae oceipitis .
Körner, Weitere Beiträge zur vergleichenden Anatomie des Kehlkopfs
Probst, Natürliche Warmwasserheizung als Prinzip d. klimat. Zust. d. geol. Form.
Richters, Beitrag zur Crustaceenfauna des Behringsmeeres © ae
Strahl, Über Wachstumsvoreänge an Embryonen von Lacerta agilis
1886. Band XIV, 25 Tafeln. 665 S.
Reichenbach, Studien zur Entwickelungsgeschichte des Flußkrebses . Wolff, Morph. Beschr. eines Idioten- und eines Mikrocephalen-Gehirns v. Bedriaga, Beiträge zur Kenntnis der Lacertiden-Familie E Jännicke, "Beiträge zur vergleichenden Anatomie d. Geraniaceae Möschler, Beiträge zur Schmetterlingsfauna von Jamaica .
1887 u. 1888. Band XV, 15 Tafeln, 11 Teextfiguren, I Karte. 437 S.
Geyler und Kinkelin, Oberpliocän-Flora aus den Baugruben des Klärbeekens bei Niederrad und der Schleuße bei Höchst a. M. zubee
Möschler, Beiträge zur Schmetterlingsfauna der Goldküste ; 5
Noll, Fri tz, Exp. Untersuch. über das Wachstum der Zellmembran .
Noll, F.C, Beiträge zur Naturgeschiehte der Kieselschwämme
Andreae und König, Der Magnetstein vom Frankenstein . ee Textfiguren Edinger, Untersuchungen über die vergleichende Anatomie des Gehirns. I. Das Vorderhirn Blum, Die Kreuzotter und ihre Verbreitung in Deutschland . . . . 9 Textfiguren und
1889 bis 1891. Band XVI, 32 Tafeln, I Porträt. 692 S.
Simroth, Die von E. v. Oertzen in Griechenland ges. Nacktschnecken . : Boettger, Die von E. v. Oertzen aus Griechenland und aus Kleinasien mitgebrachten . Vertreter der Gattung Clausilia EN LET 9
Möschler, Die Lepidopteren-Fauna von Portorieo . . RE RL HRS 1 Porträt und
v. Lendenfeld, Das System der Spongien . . ;
Ley dig, Das Parietalorgan der Amphibien und Reptilien e
Chun, Die Canarischen Siphonophoren in monogr. Darstellung. I. 1. Steplanophyes superba aus der Familie der Stephanophyiden . . BR
Engelhardt, Über die Tertiärpflanzen von Chile und "Nachtrag von Öchsenius
1891 u. 1892. Band XVll, 15 Tafeln, 1 Porträt. 531 S.
jaalmüller, Lepidopteren von Madagaskar I. . ERS RIEMEN IE Saaln üller und v. Heyden, Lepidopteren von Madagaskar In, ee 1 Porträt und
1892 bis 1895. Band XVlll, 33 Tafeln, :33 Textfiguren. 455 S.
Edinger, Untersuehungen über d. vergl. Anatomie d. Gehirns. "II. Das Zwischenhirn
Chun, Die Canarischen Siphonophoren i in monogr. Darstellung. II. Die Moser lien 9 Textfie. u. v. Jhering, Die Süßwasser-Bivalven Japans. . 5 en "und Engelhardt, Flora aus den unteren Paludinenschichten des Cäplagrabens
J host, Nikroskopische Studien an Gesteinen des Karabagh-Gaus .
Simroth, Über einige Aetherien aus den Kongofällen . . "3 Textfiguren und Simroth, Zur Kenntnis der portugies. und ostafrik. Nacktschneckenfauna. 2 Textfieuren und Möbius, Australische Süßwasseralgen. II R
Andreae, Zur Kenntnis der fossilen Fische des Mainzer Beckens . RER: Heider, Beiträge zur Embryologie von Salpa fusiformis Cuv. . . . . 18 Textfiguren und
1895 u. 1896. Band XIX, 38 Tafeln, 22 Textfiguren. 386 S.
Engelhardt, Über neue Tertiärpflanzen Süd-Amerikas :
Reis, Zur Kenntnis des Skeletts von Acantkodes Bronni Agassiz . 2
Weigert, Beiträge zur Kenntnis der normalen menschlichen Neuroglia
Leydig Zur Kenntnis der Zirbel- und Parietalorgane . TER.
Simrot h, Über bekannte und neue Uroeyeliden . . ä 8 "Pextfiguren und Edinger, Unters. ü.d. vergl. Anat.d. Gehirns. III, Neue Stud, ü. .d ‚Vorderh. .d. Reptil. 14 Textfie. u.
1896-1902. Band XX, 25 Tafeln, 42 Textfiguren. 426 S.
Kinkelin, Einige seltene Fossilien des Senckenbergischen Museums . . 2 Textfiguren und Reis, Das Skelett der Pleuracanthiden . e
E dinger. Unters. it. d. vergl. Anat. d. Gehirns. IV. Neue Stud. ü. d. Zwischenh. d. Reptilien Möbius, Der japanische Lackbaum, Rhus vernicifera DC. . . „29 Textfiguren und Engelhardt, Über Tertiärpflanzen vom Himmelsberg bei Fulda
Hagen, Schmetterlinge von den Mentawej-Inseln . .
Edinger, Unters. ü. d. vergl. Anat. d. Gehirns. V. Unters. ü. d. Vorderh. d. Vögel. 11 Texifie. u.
Mk. 30.— 23 Tafeln Mk. 6.— 1 Tafel „ 150 il n n 1.— 2 Tafeln 2 .8.— Der, 250 A 0550 1 Tafel a LE 0.2 1 n n I. 5 Tafeln nn 3— Mk. 40.— 19 Tafeln Mk. 15.— 3er nn. 2 1 Tafel „ua en ».1—- ee rer ‚Mk. 30.— 4 Tafeln vergriffen 1 Tafel Mk. 3.— ee n 3—- 3 Tafeln nn 3— DREH 2.— A vergriffen 1 Karte Nk. 2.— Mk. 40.— 1 Tafel Mk. 1.50 1er ao 1. ee 10% N 7 Tafeln vergriffen RR? Mk. 6.— et. >, ee Mk. 30.— 7 Tafeln | SE Mk. 30.— { Mk. 40.— ö Tafeln Mk. 8— 5 ” ” 6 — 1 Tatel „2 9 Tafeln > 1 Tafel a TE 2 Tafeln „21830 DERURE „ 150 1 Tafel „SZ 6 Tafeln ».6— Mk. 50.— 9 Tafeln Mk. 4.— 6, et) NS vergriffen. Aue Ba NIE nn. 2— 4 „ 0m Mk. 40.— 6 Tafeln Mk. 3.— 1 Tafel n 3— 3 Tafeln n..6.— 1 Tafel a 5 Tafeln „ 3— De Beer 7 „ 18—
Ergebnisse
einer
Zoologischen Forschungsreise in den südöstlichen Molukken (Aru- und Kei-Inseln) im Auftrag der Senekenhergischen Naturforschenden Gesellschaft
ausgeführt von
Dr. Hugo Merton.
Reisebericht.
Mit 10 Tafeln, 2 Karten und 60 Abbildungen im Text.
tl. 0 ——
Forschungsreise in den Südöstlichen Molukken
von
Dr. Hugo Merton.
Dem Andenken meiner Mutter.
Vorwort.
Die Erlebnisse und Eindrücke einer-zu wissenschaftlichen Forschungszwecken unter- nommenen Reise in die südöstlichen Molukken, von Oktober 1907 bis August 1908, auf die mich mein Freund Dr. Jean Roux, Custos am Naturhistorischen Museum in Basel, begleitet hat, habe ich im folgenden wiederzugeben mich bemüht. Hauptsächlich tiergeographische Fragen waren es, die bei der Erforschung der Aru- und Kei-Inseln, die als spezielles Reiseziel ausersehen waren, ihrer Lösung näher gebracht werden sollten. Es handelte sich in erster Linie darum, festzustellen, inwieweit die Fauna dieser beiden Inselgruppen, der östlichsten im ganzen indo-australischen Archipel, mit derjenigen der benachbarten großen Festlandmassen von Australien und Neu-Guinea übereinstimmt, und, ob diese Inseln auch von Westen her Zuzug erhalten haben; weiter, ob die Aru- und Kei-Inseln, die durch ein tiefes Meer voneinander getrennt werden, eine wesentlich verschiedene Tierwelt besitzen, was auch für die Geologie dieser Gebiete in verschiedener Hinsicht von Wichtigkeit sein müßte.
Abgesehen von diesen und anderen Fragen von faunistischem Interesse, die eine gründliche Kenntnis der Land- und Süßwasserfauna erforderten, sollte die Tierwelt der Flachsee in der Umgebung dieser Inselgruppen einer möglichst eingehenden Untersuchung unterzogen werden. Inwieweit die gestellten Aufgaben ihre Lösung gefunden haben, wird sich erst nach Bearbeitung der mitgebrachten, ziemlich umfangreichen Sammlungen feststellen lassen. Die „wissenschaftlichen Ergebnisse“ der Reise, mit deren Veröffentlichung unmittelbar nach Erscheinen dieses Berichtes begonnen wird, sind mir zurzeit nur zum Teil bekannt; aus diesem Grund konnten die Resultate hier nur in großen Zügen wiedergegeben werden, und ich muß es mir für später vorbehalten, hierüber zusammenfassend zu berichten. Im übrigen habe ich mich bei der Abfassung dieses Reiseberichtes hauptsächlich auf das eigentliche Forschungsgebiet beschränkt und mich bei der „Hinreise“, die durch gut bekannte Gegenden führte, möglichst kurz gefaßt.
Es ist wohl selbstverständlich, daß derjenige, der als Naturforscher zum ersten- mal die Tropen bereist, nicht blind an alledem vorübergeht, was nicht seinem eigensten
Forschungsgebiet angehört, sondern diese ganze neuartige, wunderbare Welt mit allen
VII
seinen Sinnen in sich aufzunehmen sucht. Daher wird man es begreiflich finden, wenn in diesem allgemein gehaltenen Bericht die Zoologie nicht allein im Vordergrund steht. Bei einzelnen Touren und der Beschreibung mancher Gegenden bin ich vielleicht allzusehr ins Detail gegangen; hierbei war es aber meine Absicht, demjenigen, der gleich mir später einmal jene fernen Eilande aufsucht, als Führer zu dienen. Am Schluß habe ich die mir bekannt gewordene Literatur über die Aru- und Kei-Inseln angeführt, ohne dieselbe sonst eingehender zu berücksichtigen, da ich nicht vor hatte, die von uns bereisten Gebiete hier monographisch zu behandeln; dazu wäre wohl ein längerer Aufenthalt nötig gewesen, denn von den knapp zehn Monaten, die wir unterwegs waren, entfielen nur fünf auf unser eigentliches Forschungsgebiet und davon wiederum vier auf die Aru- und nur einer auf die Kei-Inseln.
Daß uns in Indien alle Wege geebnet wurden, habe ich in erster Linie den wert- vollen Einführungsschreiben bei der niederländisch-indischen Regierung und den deutschen Konsulaten zuzuschreiben, die ich der gütigen Vermittlung der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft zu verdanken hatte, in deren Auftrag diese Reise ausgeführt wurde; es sei mir daher gestattet, an dieser Stelle der Gesellschaft für das ehrende Vertrauen, das sie mir erwiesen, meinen tiefgefühlten Dank auszusprechen.
Herr Prof. Dr. Fritz Römer, der verstorbene hochverdiente Direktor des Sencken- bergischen Museums, hat mir in umfassender Weise bei den Vorbereitungen für die Reise seine Hilfe geliehen und seiner reichen Erfahrung, seiner tatkräftigen Unterstützung habe ich es zuzuschreiben, wenn sich die Ausrüstung allen Anforderungen gewachsen zeigte. Ferner hat mich ein hervorragender Kenner des ostindischen Archipels, Herr Prof. Dr. Max Weber in Eerbeek aufs beste beraten und seinen wertvollen Empfehlungen haben wir viel zu verdanken; ebenso war Herr Dr. Fritz Sarasin in Basel so freundlich, uns mit Rat und Tat zu unterstützen.
Viel Entgegenkommen und Hilfe ist uns draußen in den Tropen zuteil geworden und es ist mir ein Bedürfnis, hier wenigstens die Namen derjenigen hervorzuheben, denen wir uns besonders zu Dank verpflichtet fühlen: Herr Prof. Dr. M. Treub, Direktor des botanischen Gartens in Buitenzorg, Herr Dr. P. N. van Kampen in Batavia, Herr Major ÖOuwens in Buitenzorg, Sech Said Ben Abdullah Baädilla, Kapitän der Araber in Banda-Neira und schließlich, aber nicht zum wenigsten, Herr Kontrolleur H. W. du Cloux, der alles aufgeboten hat, uns die Bereisung der Aru-Inseln zu erleichtern, wodurch wir
ihm einen guten Teil des Erfolges zuzuschreiben haben.
IX
Es geht wohl vielen Menschen so, daß eine Reise für sie bedeutend an Reiz gewinnt, wenn sie die Möglichkeit haben, ihre momentanen Eindrücke und Empfindungen an Ort und Stelle anderen mitzuteilen. Daher war es für mich von großem Wert, meinen Freund Dr. Roux zum Reisegefährten zu haben; ich danke ihm herzlich für seine tatkräftige Mitarbeit.
Die Abbildungen von Menschen und Landschaften sind bis auf drei, die ich Herrn Dr. P.N. van Kampen in Batavia und Herrn C. Schmid in Makassar verdanke, Repro- duktionen eigner photographischer Aufnahmen. Herr Fritz Winter in Frankfurt a. M. hatte die Freundlichkeit, die ethnographischen Gegenstände zu photographieren und hat mir überhaupt bei der Illustration dieses Berichts in entgegenkommender Weise mit
sachkundigem Rat zur Seite gestanden.
Heidelberg, Juni 1910. Hugo Merton.
Inhalts-Verzeichnis.
I. Die Hinreise .
Singapore. Aufenthalt auf Java. Unsere Reiseausrüstung. Über Bali und Lombok nach Makassar. Ambon und Banda.
II. Die Aru-Inseln. 1. Aufenthalt in Dobo
Unsere Wohnung. Beginn der Sammeltätigkeit. Die Bevölkerung von Dobo. Topographie der Aru-Inseln. Schwierigkeiten bei der Anwerbung von Trägern.
2. Im westlichen Terangan .....
>
Or
. In
Ankunft in Ngaiguli. Das Alang-Alang. Schulhaus in Fatural. Ameisenpflanzen. Erste Bekanntschaft mit den Bewohnern des Inlands. Ichthyosis (S. 38). Schlammspringer. Sirihkörbehen. Das Haus des Orang-kaja. Tätigkeit der Arunesen. Verhandlungen mit den Häuptlingen (S. 49). Die Bevölkerung von Popdjetur. Aufstände unter den Ein- geborenen. Kriegsschild und Waffen der Arunesen. Tanzaufführung. Einiges über die Fauna (S. 61). Die ersten Dredgezüge. Ngaiboor (S. 72). Beobachtungen am Strand. Die Lebensmittelfrage. Einbootung bei Sturm. Exkursion auf Wammer. Einsiedler- krebse (8.83). Der Kuskus. Kokosnüsse.
den Sungis um Manumbai . ac 2
Ein intelligenter Arunese. Erläuterungen zur Karte der Aru-Inseln. Sammeleifer der Bevölkerung. Breite und Tiefe der Hauptsungis. Die Ufer eines Seitensungis (S. 95). Meeresbewohner im Süßwasser. Umgebung des Sungi Kololobo. Unser Leben an Bord der „Marie“ (S. 105). Beim Stelldichein der Paradiesvögel. Verbreitungsgebiet der Paradiesvögel. Wie sie von den Arunesen gejagt werden (S. 111). Auffallende Spinnen.
Sungi Maikoor
Herstellung von irdenen Gefäßen. Häuptlingswahl und Vereidigung. Wirkung der Strömung in den Sungis (S. 119). Felsenmauern. Die Frauen von Erersin. Tour in das nördliche Terangan.
» Blakang tanaı u. u. re ee
Eine Nacht auf dem Meer. Dredgezüge im Sungi Manumbai. Beim Fischfang. Häuser und ÖOpferstätte in Meriri. Arunesenprau. Eine gute Ausbeute. Verschiedene Gräber (S. 138). Die Bewohner der Ostseite. Pomalibalken. Besuch bei den Perl- fischern (S. 143). Perlmutter und Perlen. Schutzmittel gegen Krankheiten. Batu-Bandera.
Die Sungis. Ausflug nach Wokam und Udjir
Die Tierwelt des indo australischen Archipels. Unterschied zwischen der Fauna der Aru- und Kei-Inseln. Historische Betrachtungen über die Sungis. Wie sind sie entstanden? Beschaffenheit der Gesteine (S. 157). Korallenfauna bei Wokam. Viel- seitige Verwertung der Sagopalmen (S. 162). Polychaethen und Echinodermen. Udjir. Verpackung der Ausbeute.
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a7
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126
152
III. Die Kei-Inseln.
Verschiedene Exkursionen. Bei den Missionaren (S. 176). Seegarten bei Tual. Überfahrt nach Groß-Kei.
Gebrauchsgegenstände. Flugbeutler. Großes Haus in Warka. Ein ungemütliches Milieu (S.194). Unser Laboratorium. Primitives Gebirgskampong. Fächertanz. Rückreise.
Anhang. 1. Verzeichnis von arunesischen Wörtern . 2. Verzeichnis der Dredge-Stationen
3. Bemerkungen über die von den Aru-Inseln mitgebrachten Gesteinsproben von Dr. R.D.M. Verbeek
Literaturverzeichnis
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169
181
207
Verzeichnis der Abbildungen.
Wo nichts dazu bemerkt ist, sind die Bilder nach photographischen Aufnahmen des Verfassers hergestellt.
a) Textbilder.
Palais des Gouverneur-Generals in Buitenzorg . Baumfarn in den Tenggerbergen .
Straße in Makassar .
Perlfischerboote vor Banda- Nena Straßenjugend in Dobo
Buginesischer Fischer .
Araberviertel von Dobo
Arunesen kommen nach Dobo
Arunesen in Dobo. .
Häuser von Ngaiguli
Marafenfen .
Haus des Oamekaio (Plan)
Sagozange, Reisrührer und Schöpflöffel, F. Winter or Inlandarunesen ;
Arunesen der Westküste. : Arunesischer Kriegsschild, F. Winter ulhat, Wichtige Beschäftigung .
Schuljugend von Ngaiboor
Am Strand bei Ngaiguli .
Abfahrt
Wangil a
Unsere Hütte in anna)
Ufer des Sungi Manumbai .
Felsenpartie im Sungi Waskai .
Im Sungi Waskai .
Sungiursprung ;
Skizze der Sungis bei 1 Evamalbs) :
Die „Amboina“ im Sungi Manumbai
Die „Marie“ im Schlepptau
Felsenmauer im Sungi Erersin .
Isolierte Felsen im Sungi Erersin
Erersin
Pandaneen . Ne ee ee Ic Die „Marie“ in Reparatur, ©. Schmid phot. Arunesen auf der Fahrt .
Meriri :
Haus in Meriri :
An Bord der „Marie“ Re che Häuptlinge von Baimun, Longar und Apara . Häuser von Longar
Seite
67
86 92
100 103 114 115 120 120 122 125 127 132 133 135 137 138 141
XII
Pomalibalken von Apara, F. Winter phot. . . Pomalibalken von Papakula, F. Winter phot. Kindersrab bei Gomo-Gomo . . : Arunesen kommen zur Begrüßung, v. Roman a Batu-Bandera Opferstätte in Meriri i Arunesentypen a) von Meriri .
) \ von Baimun .
c))
d) von Longar . Strand bei Dobo, C. Schmid phot. Karte der Kei-Inseln . Hauptstraße in Tual Unsere Nachbarn in Tual Blick auf Elat Vor einem Töpferladen in N Blat. Bei der Töpferarbeit Keinesisches Gebirgskampong Leute von Ohoinangan : Opferstein und Monolith in Oengen . Keinesen von Waor . Kleine Felseninsel, Westküste Groß- Ken Keinesen von Ohilim Kurz vor der Abfahrt .
b) Tafeln und Karten.
I. Sungi Erersin.
II. Seekarte des indo-australischen Archipels. ( Ansicht von Dobo von der Westseite. Straße im Buginesenviertel von Dobo.
IV. Arunesen von Popdjetur. V. Karte der Aru-Inseln.
VI.
VI. f Arunesen von Longar. | Sungi Udjir.
vn { Sungi Kololobo.
IX. Aru-Inseln: Gebrauchsgegenstände.
X. Aru-Inseln: Schmuck.
XI. Aru-Inseln: Waffen und Trommeln. XII. Aru- und Kei-Inseln: Töpfereien.
( Arunese im Alang-Alang. Pandaneen im Alang-Alang.
\ Arunesinnen von Erersin.
Seite 142 142 147 148 151 161 164 164 164 168 170 173 178 181 183 184 187 188 190 190 192 197 199
I, Die Hinreise.
In Ceylon hatten wir uns vierzehn Tage aufgehalten und hier zum erstenmal eine Vorstellung bekommen von der wunderbaren Welt der Tropen; mit dem nächsten Dampfer der Ostasien-Linie des Norddeutschen Lloyd setzten wir von Colombo die Reise fort und trafen Ende November in Singapore ein. Hier blieben wir mehrere Tage, um auch von dem Getriebe dieser großen Handelsmetropole, die in dem Welthandel eine so hervorragende Rolle spielt, und in der zahllose Verkehrslinien von Osten und Westen zusammenlaufen, wenigstens einen flüchtigen Eindruck zu gewinnen. An dem starken Überwiegen des chinesischen Elements bemerkt man, daß man sich hier an der Eingangspforte zu Ostasien befindet. Das Personal in den Banken, die Bedienung in den Hotels und Läden, die Kulis, die die Rikshas ziehen, sind alle Chinesen. Durch ihre zähe Leistungsfähigkeit und vor allem ihre große Anspruchslosigkeit haben sie es verstanden, die Konkurrenz vollkommen auszuschalten und sich geradezu unentbehrlich zu machen. Und trotz allem ist dem ganzen Leben hier der Stempel englischer Kultur aufgeprägt worden; das ist besonders abends nach 5 Uhr bemerkbar, wenn die Banken und Läden schließen und die Europäer sich von ihren Geschäften nach Hause begeben oder mit schönen Gespannen auf dem Raffles-Square oder Orchard-Road entlang fahren, und wenn die Tennis- und Fußballplätze sich füllen. Dank der liebens- würdigen Gastfreundschaft von Captain A. Young, dem Kolonial-Sekretär der Straits Settlements und der freundlichen Aufnahme bei dem deutschen Generalkonsul, Herrn von Kiliani, wird uns der hiesige Aufenthalt in angenehmster Erinnerung bleiben.
Von Singapore fuhren wir mit einer niederländischen Linie in 44 Stunden nach Tandjong Priok, dem Hafen von Batavia; wir trafen dort am 8. Dezember ein. Erst in einem Monat ging der Dampfer ab, der uns nach den Molukken bringen sollte. Wir hatten also reichlich Zeit, alle Vorbereitungen für die eigentliche Forschungsreise zu Ende zu führen und Java, dieses herrliche Land, mit seinen imponierenden Vulkanen, seiner üppigen tropischen Vegetation, den ausgedehnten Kulturen und einer interessanten Bevölkerung näher kennen zu lernen. Auch auf der Rückreise von den Aru- und Kei-Inseln haben wir
uns nochmals 14 Tage dort aufgehalten. Darüber hier Genaueres zu erzählen, darf ich wohl Abhandl. d. Senckenb. Naturf. Ges. Bd. XXXTITI. 1
unterlassen, da zahllose Reisebeschreibungen über Java existieren, die ich nicht durch eine weitere vermehren möchte. Nur über unsere Vorbereitungen für die Weiterreise, die übrigens viel mehr Zeit erforderten, wie sich voraussehen ließ, soll noch Einiges erwähnt werden.
Den größten Teil unserer Ausrüstung hatten wir von Deutschland mitgenommen. Es waren an die 60 Kisten und Koffer, die wir wohlbehalten im Lagerraum in Tandjong- Priok wieder vorfanden. Unsere persönlichen Effekten waren in kleinen Blechkoffern ver- staut, die Feldbetten, Feldstühle, das Zelt usw. in Säcke eingenäht, der Speisekorb mit einem Leinwandüberzug versehen, kurz alles so verpackt, daß Schädigungen durch die Feuchtigkeit der tropischen Atmosphäre oder der Seeluft nach Möglichkeit ausgeschlossen waren. Kochgerätschaften und Lebensmittel kauften wir erst in Batavia. Viel Platz beanspruchten schon allein die Konserven, Zwieback und sonstigen Nahrungsmittel, ferner die verschiedenen Kisten mit getrocknetem Fisch und Säcke mit Reis, welche wir als Proviant für unsere Diener, die wir auf Java engagierten, und auch für die Träger, welche wir später noch in unsere Dienste nehmen wollten, brauchten. Wir konnten uns natürlich nur ungefähr die Quantitäten ausrechnen. deren wir bedurften, da wir noch nicht genau wußten, wieviel Leute wir zu verpflegen hatten. Für uns nahmen wir zunächst nur eine bestimmte Portion von Lebensmitteln mit und ließen später eine frische Sendung nachkommen.
Auch unsere Apotheke, in einem besonderen Blechkasten, wurde hier noch ver- vollständigt; einen Hauptbestandteil bildete eine große Quantität Chinintabletten, die im Laufe der Reise größtenteils aufgebraucht wurden. Wir selbst nahmen während der ganzen Zeit unseres Aufenthalts in den Tropen, auf Anraten von Dr. Castellani (dem Entdecker des Er- regers der Schlafkrankheit), dessen Bekanntschaft wir in Colombo gemacht hatten, zweimal wöchentlich je !/s gr. Chinin und sind dadurch vollkommen von Malaria verschont geblieben, während unsere Diener und Träger, denen wir es auch verabreichten, die es aber nicht regelmäßig einnahmen, verschiedene Fieberattacken durchzumachen hatten.
Die meisten Kisten unserer Bagage waren mit der wissenschaftlichen Aus- rüstung vollgepackt. Sie enthielten hauptsächlich verschließbare Blechkasten, Deckelgläser und Glastuben von verschiedener Größe, zur Konservierung und Aufbewahrung der Tiere; ferner allerlei Werkzeuge, Nägel, Schrauben usw. und Dredgen, Planktonnetze, Schwabber, Lote, starke Seile und allerhand Fang- und Hilfsapparate für die marine Zoologie. Verschiedene Schmetterlingsnetze und Ketscher hatten wir zum Fang der Insekten mit und kleinere Hand- netze aus Müller-Gaze dienten zur Verwendung im Süßwasser. An Waften verfügten wir
über zwei Doppelflinten, einen Drilling, ein Mannlicher Repetiergewehr und zwei Browning-
| |
Pistolen. Patronen mit Messinghülsen für die Flinten besorgten wir erst in Batavia. Weiter besaßen wir verschiedene Hand- und eime Stativlupe, ein Zeißsches Reisemikroskop, Konservierungsflüssigkeiten, Betäubungsmittel und noch manches andere, was hier nicht weiter aufgezählt werden soll. Formol hatten wir von Deutschland mitgebracht, den noch wichtigeren Alkohol kauiten wir erst hier ein. Es steht darauf in Niederländisch-Indien sehr hoher Zoll. Durch die freundliche Vermittlung von Dr. Rell, dem Direktor der Schola Doktor Djava, (einer medizinischen Schule, in der Eingeborene zu Ärzten ausgebildet werden) und Sekretär
der Gesellschaft für die wissenschaftliche Erforschung von Niederländisch-Indien, war es möglich,
den Alkohol steuerfrei zu bekommen. Wir be- zogen ihn von einer Zuckerfabrik in Peka- longan — einer Stadt an der Nordküste von Java, — meines Wissens die einzige auf Java, die sich mit der Spiritus- destillation befaßt. Es
waren etwa 1000 Liter I6prozentigen Alkohols, den wir in Eisenfässern
von dort direkt nach
Dobo auf den Aru-
Palais des Gouverneur-Generals in Buitenzorg. Inseln senden ließen.
Der Liter kostete uns so 25 Cents, statt 1fl. 20. Da wir den Alkohol erst einen Monat nach unserer Ankunft in Dobo erhalten konnten, mußten wir für die erste Zeit noch solchen zu teurerem Preise mitnehmen.
Ein wichtiger Artikel, ohne den wir nicht hätten auskommen können, waren die Tauschwaren, für die, wie wir gehört hatten, die Bewohner der Aru-Inseln größtenteils viel empfänglicher sein sollten, als für Geld. Einen Teil derselben hatten wir bereits in Singapore besorgt, wobei uns ein Orchideenhändler beriet, der einige Monate auf den den Aru-Inseln benachbarten Tenimber-Inseln zugebracht hatte. Den
Rest kauften wir in dem Chinesenviertel von Batavia. Unsere Tauschartikel bestanden 1*
=,
in Tabak, rotem Tuch, Küchenmessern, kleinen Handspiegeln, Angelhaken, Draht und Glasperlen.
Durch ein Empfehlungsschreiben des preußischen Kultusministeriums an den deutschen Generalkonsul in Batavia und ein Einführungsschreiben des holländischen Kolonialministers an den Gouverneurgeneral von Niederländisch-Indien wurden uns die Wege zur Erreichung unseres Zieles in angenehmster Weise geebnet. Herr Prof. Melchior Treub, der hoch- verdiente und langjährige Direktor des berühmten botanischen Gartens in Buitenzorg, empfing uns aufs Liebenswürdigste und versah uns mit weiteren wertvollen Empfehlungsschreiben. Wie wir in Buitenzorg erfuhren, waren wir den Regierungsbeamten auf den Aru- und Kei- Inseln bereits avisiert worden. Von offiziellen Schreiben erhielten wir zunächst einen Paß, womit uns die Reise nach dem östlichen Teil des Archipels gestattet wurde, dann ein Schreiben, das uns die zollfreie Ein- und Ausfuhr unserer ganzen Bagage zusicherte und eine Anweisung an die Kon. Paketvaart-Maatschapij, die Schiffahrtsgesellschaft, die den gesamten Personen- und den größten Teil des Frachtverkehrs in Niederländisch-Indien bewerkstelligt. Dadurch wurde uns, als Naturforschern, eine Preisermäßigung von 15 °/o auf. die Billets und das Gepäck zugestanden.
Schwerer war es für uns, geeignete Diener zu finden, da dieselben auch das Präparieren von Vögeln und Säugetieren verstehen sollten. Herr Major Ouwens, der Konser- vator der zoologischen Sammlungen in Buitenzorg, der selbst immer einige Präparatoren im Dienst hat, war uns beim Engagement derselben sehr behilflich. Freilich allzu hohe Ansprüche durften wir an diese Malayen nicht stellen. Der eine, „Piong“, ein Sundanese, 33 Jahre alt, war ein schmächtiger, aber ganz intelligent aussehender Mensch, der zweite, „Naiman“, ein junger Bursche von 15 Jahren, bewährte sich nicht; wir sahen uns veranlaßt, ihn nach zwei Monaten nach Java zurückzusenden. Am sympathischsten in seinem Aussehen und am anhänglichsten war „Denen“, den wir in erster Linie zur persönlichen Bedienung mitnahmen, er war 24 Jahre alt. Alle drei waren verheiratet, ihre Familien lebten hier in Buitenzorg. Daher vereinbarten wir mit ihnen, auf Vorschlag des Majors Folgendes in betreff der Lohn- auszahlung. Da sie mindestens ein halbes Jahr von ihren Familien getrennt sein würden und diesen während dieser Zeit kein Geld zusenden konnten, deponierten wir bei dem Major eine Summe, von der dieser den Angehörigen der Diener monatlich zwei Drittel ihres Lohnes auszahlte, während sie selbst von uns das übrige Drittel erhielten.
Unsere drei Leute sprachen natürlich nur malayisch; wir hatten also jetzt die beste
Gelegenheit, unsere Kenntnisse des Malayischen, das wir auf der langen Reise von Genua
bis Singapore erlernt hatten, anzuwenden. Anfangs ging es noch nicht sonderlich gut, aber nachdem wir einmal einen gewissen Wortschatz beherrschten, konnten wir uns bald leicht verständigen, zumal die äußerst einfache Grammatik keine Schwierigkeiten bereitet. Die malayische Sprache ist außerordentlich vokalreich, sehr wohllautend und erinnert im Tonfall an Italienisch, ohne indes mit irgend einer indogermanischen Sprache näher verwandt zu sein; sie gehört einem ganz anderen Sprachstamm an. Einige Worte entstammen dem Arabischen, andere wurden später aus dem Portugiesischen und Holländischen aufgenommen. Dieses Malayisch wurde ursprünglich nur auf der Halbinsel Malakka und einem Teil von Sumatra gesprochen, hat sich aber allmählich von dort über den ganzen Archipel ausgebreitet, ohne jedoch die verschiedenen Sprachen der einzelnen Länder zu verdrängen, und gilt jetzt hier ganz allgemein als Verkehrssprache.
In der Zeit unseres Aufenthalts auf Java — wir standen mitten in den Vorbereitungen für die Weiterreise — erreichte mich ein Telegramm, das mich in tiefste Trauer versetzte. Meine liebe Mutter war gestorben. Wie furchtbar und niederschmetternd es ist, eine derartige Nachricht so fern von der Heimat zu erhalten, vermag nur derjenige zu ermessen, der etwas Ähnliches durchgemacht hat. Für eine Zeitlang war ich in meiner ganzen Aktionsfähigkeit wie gelähmt, und die Fortsetzung der Reise stand vorübergehend in Frage. Diese sonnige Welt, in der ich mich hier befand, sie schien nun auf einmal wie in einen trüben Schleier gehüllt zu sein!
In den letzten Tagen vor der Abreise nach den Aru-Inseln kamen wir wenig zur Ruhe. Immer gab es noch etwas zu packen oder zu besorgen. Auf der Bank mußten wir sämtliches Geld erheben, das wir für die nächsten sechs Monate nötig hatten; wir nahmen es fast aus- schließlich in Geldstücken von 10 Cts., 25 Cts., 1 fl. und 2/2 fl. mit, die zusammen ein ganz großes Gewicht repräsentierten, das auf die verschiedenen Koffer verteilt werden mußte.
Auf dem Marinedepartement zu Batavia erkundigten wir uns nochmals nach den Karten, die über die Aru- und Kei-Inseln existierten; die meisten hatten wir schon vor unserer Abreise aus dem Haag bezogen, neu war für uns nur eine englische Seekarte der Aru-Inseln, die an Übersichtlichkeit die anderen Karten noch übertraf.! Sie war nur in einem Exemplar vorhanden. Trotzdem waren die Offiziere so liebenswürdig, uns dieselbe für die Dauer der Reise zur Verfügung zu stellen.
Unsere Bagage hatte sich in Batavia bedeutend vermehrt. Sie mußte natürlich mit
dem gleichen Dampfer expediert werden, mit dem auch wir fuhren, denn nur alle vier
1 Diese englische Seekarte ist auch der dem Bericht beigegebenen Karte der Aru-Inseln zugrunde gelegt.
Ne
Wochen geht ein Schiff der Paketvaart-Matschappij nach den Kei- und Aru-Inseln.” Am 6. Januar 1908 verließ die „Mossel“ den Hafen von Tandjong Priok. Wir hatten es des
Gepäcks wegen vorgezogen, auf der Hinreise von hier abzufahren ; auf der Rückfahrt stiegen
wir schon in Surabaja aus und fuhren von dort mit der Bahn nach Batavia.
Die Fahrt von Tandjong-PriokbisDobo, dem Hauptplatz auf den Aru-Inseln, währt, die teilweiselängeren Aufent- halte in den einzelnen Hafenplätzen mitgerech- net, 15 Tage. Die Luftlinie Batavia-Dobo beträgt da- gegen nur etwa 1630 See- meilen, eine Entfernung, die ein mittelgroßer Özeandampfer in etwa vier Tagen zurücklegen könnte. Aber die Dampfer der Paketvaart müssen eine größere Zahl von Häfen anlaufen und dabei allerlei Umwege machen. Doch wird die Fahrt
demjenigen, der zum
erstenmal den Archipel bereist, nicht zu lang und ist reich an Abwechslung.
Unser Dampfer, die „Mossel“, faßt 2000 Tonnen und gehört zu den Booten mittlerer
! Kurz nach unserer Rückkehr hat die Paketvaart-Maatschappij eine neue Dampferverbindung von Java über Makassar und Dobo nach Australien eingeführt; dadurch ist es jetzt möglich, viel schneller wie bisher nach den Aru-Inseln zu gelangen.
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Größe der Paketvaart-Maatschappij. Die Schiffe sind natürlich in erster Linie Fracht- dampfer, der Passagierverkehr spielt nur eine untergeordnete Rolle. Im ganzen waren wir 18 Passagiere in der I. Klasse, von denen die meisten nach Makassar und Ambon fuhren. Wir beide sollten wohl am längsten ausharren. Die I. Klasse befindet sich im hinteren Teil des Schiftes, die II. liegt davor und die III. einen Stock tiefer. Die Zwischendeckpassagiere sind ausschließlich Eingeborene, aus den verschiedensten Gegenden des Archipels; es ist meistens eine bunte Gesellschaft, die sich hier zusammenfindet.
Wir fahren an der Nordküste von Java entlang und laufen nacheinander verschiedene wichtigere Handelsplätze an: Cheribon, Tegal, Pekalongan und Semarang. Da wir an den einzelnen Orten immer nur einige Stunden und ziemlich weit von der Küste entfernt hielten, mußten wir darauf verzichten, an Land zu gehen, und liefen wir Nachts einen Hafen an, so wurden wir häufig durch das unaufhörliche Rasseln der Ketten der Dampfwinde und das ständige Pfeifen beim An- und Abstellen der Maschine aus dem Schlaf geweckt. Am Morgen des 9. fuhren wir durch die Straße von Madura, die Java von Madura trennt; in der Ferne im Osten, von der aufgehenden Sonne beschienen, sehen wir ein hohes Gebirge mit vielen Vulkankegeln. Dem höchsten von ihnen entsteigt eine dichte Dampfwolke in Intervallen von wenigen Minuten. Es ist der Smero, und das Gebirge die Tenggerberge, eine Gruppe teilweise noch sehr tätiger Vulkane, an deren Hängen sich eine wunderbar üppige Vegetation hinauf- zieht. Auf der Rückreise von den Molukken lernten wir diese schöne Landschaft auf einem mehrtägigen Ausflug näher kennen.
Wie wir uns dem Hafen von Surabaja nähern, kommen mehrere Ruderbote uns entgegen, deren gewandte Insassen, während wir schnell an ihnen vorbeifahren, sich mit Enterhaken an das Schiff festklammern; rasch klettert einer von ihnen auf das Deck und bindet das Boot an der Reling fest. Piraten hätten das Manöver nicht geschickter aus- führen können! Es sind Bootsleute, die die Passagiere und das Gepäck an Land fahren und uns nun im Wetteifer ihre Dienste anbieten.
Surabaja ist die größte Stadt und der wichtigste Handelsplatz von ganz Nieder- ländisch-Indien; in der weiten Bucht liegen viele Dampfer und Segler vor Anker. Unser Schiff blieb hier bis zum übernächsten Tage, sodaß wir reichlich Zeit hatten, uns in der Stadt umzusehen. Sie besitzt eine sehr große Ausdehnung und zählt jetzt ca. 150000 Ein- wohner; die Häuser werden hier höchstens zweistöckig gebaut, infolgedessen beansprucht eine Stadt mit derselben Einwohnerzahl wie eine in Europa, hier nahezu den doppelten
Flächenraum. Vom Hafen bis an das im Europäerviertel gelegene Hotel Simpang fahren wir
ei
dreiviertel Stunden. Die Rikshas, die wir von Ceylon und Singapore her kannten, und die in Indien und Japan allgemein üblich sind, haben merkwürdigerweise nirgends in Niederländisch-Indien Eingang gefunden. Statt dessen hat man hier Fuhrwerke, die von kleinen javanischen Pferden gezogen werden. Am verbreitetsten sind die Sados (dos-a-dos), zweirädrige Wagen, auf denen Kutscher und Passagier sich den Rücken kehren, und die in der Regel nur von einem Pferd gezogen werden. Außer ihnen hat man die bequemeren Viktorias, die mit zwei Pferden bespannt sind. In einem solchen fuhren wir jetzt durch die Stadt, zunächst an eimem Kanal entlang, dann durch das schmutzige Chinesenviertel und durch den Stadtteil der Kontore der verschiedenen Schiffahrts- und Handelsgesellschaften und Banken, weiter durch das europäische Ladenviertel, wo auch verschiedene Klubs ihre Häuser haben, und schließlich durch das Wohnungsviertel der Europäer. Die meisten Häuser sind hier von schönen Gärten umgeben und die Straßen von hohen Tamarinden überschattet. Die feingefiederten Blätter der Bäume verleihen ihnen ein lichtes, duftiges Aussehen, und in ihrem Schatten verbreitet sich im Gegensatz zu der sonst so grellen Beleuchtung ein mildes Licht. Im Hotel treffen wir zufällig Herrn Dr. Bernard von dem botanischen Garten in Buitenzorg, mit dem wir hier einige Stunden zusammen verbringen. Auf der späteren Rückreise fanden wir in Buitenzorg bei ihm und seiner Gemahlin sehr gastfreie Aufnahme, derer wir stets dankbar gedenken werden.
Auch in Surabaja gab es für uns noch mancherlei Vorbereitungen zu treffen. Am 11. ging es weiter, zunächst nach Boleleng auf Bali, das sich östlich an Java angliedert. In der Straße zwischen Bali und Lombok, der Insel, in die sich die Sundakette weiter nach Osten zu fortsetzt, herrschte eine starke Strömung, das Meer war hier etwas bewegt. Zwischen diesen beiden Inseln verläuft die „Wallacesche Linie“, (die sich nach Norden zu in die, Borneo und Celebes voneinander trennende, Makassarstraße fortsetzt,) welche in der Tier- geographie eine so große Rolle gespielt hat. A. R. Wallace, der Begründer der neueren Tier- geographie, vertrat auf Grund eingehender Kenntnis des malayischen Archipels die Ansicht, daß durch diese Linie, die nach ihm benannt worden ist, das indische Faunengebiet gegen das australische scharf abgegrenzt werde. Wenn diese Hypothese in dieser Form heute nicht mehr zu Recht besteht, so hat diese Linie doch noch eine gewisse, wenn auch untergeordnete Bedeutung für die Verbreitung der Tierwelt im indoaustralischen Archipel. Sie bildet die west- liche Begrenzungslinie einer gewissermaßen neutralen Zone, die zwischen beiden Tierreichen existiert. Östlich der Wallaceschen Linie beginnt dieses indoaustralische Übergangsgebiet mit
einer Mischfauna, an der die indische wie die australische Region Anteil haben. (Siehe I, 5.)
Er
Ampenan, unser Ankerplatz auf Lombok, liegt an der Westseite dieser Insel, an einer weiten Bucht. Vor uns im Nordosten und Osten steigen hohe Berge auf, deren Gipfel in Wolken gehüllt sind; auf Lombok befindet sich der Rindjani, der höchste Berg des ganzen Archipels, ein Vulkan von 4100 m Höhe. Auch weiterhin nach Süden, wo die Küste halb- inselartig vorspringt, sehen wir noch Berge, zu Lombok gehörig, und bekommen einen schwachen Begriff von der großen Ausdehnung einer Insel, die man zu den „kleinen“ Sunda- inseln rechnet! \on Lombok nehmen wir nordöstlichen Kurs auf Celebes. Am Morgen des ersten Tages fahren wir in dichtem Nebel; gegen Mittag klärt es sich auf, die See ist spiegel- glatt, kein Lüftchen weht, eine Gluthitze herrscht auf dem Schiff. Wir nähern uns wieder dem Äquator. Übrigens haben wir ihn während unserer ganzen Reise durch den Archipel nie überschritten und uns nur zwischen dem 3. und 8. Grad südlicher Breite bewegt.
Makassar ist die Hauptstadt von Celebes, zählt über 20 000 Einwohner und ist Sitz eines Gouverneurs. Seine Bedeutung als Handelsplatz verdankt es dem Umstande, daß sich hier der Handel von Celebes und den Molukken konzentriert. Von Ampenan bis Makassar waren wir knapp zwei Tage unterwegs gewesen. Unser Dampfer konnte direkt am neuen Quai anlegen, dessen Bau erst kürzlich beendigt worden war. Verschiedene Handels-
schiffe und zwei
Hl I 73 he ZU N \ H RE Ze | Kriegsschiffe lagen
und > J N .. hier vor Anker. Zahlreiche
Kisten mit Rot- wein, deren Be- stimmungsort Dobo ist, werden hier
auf unser Schiff
verladen. Wir
konnten uns vor- derhand nicht er- Straße in Makassar. klären, daß solche
Quantitäten Alko-
hol auf den Aru-Inseln konsumiert werden sollten; übrigens ist die Einfuhr in konzentrierter Form. wie Arrak. verboten, daher hat man wohl zum Wein, der allerdings zu diesem
Zweck wahrscheinlich irgendwo künstlich hergestellt wird, seine Zuflucht genommen. Abhandl. d. Senckenb. Naturf.Ges. Bd. XXXTIII. 2
N
Die Schiffe zweier deutscher Linien: der .Deutsch-australischen Dampfschiffahrts- gesellschaft und des Norddeutschen Lloyd laufen Makassar an. Das Deutschtum ist auch in der Stadt selbst gut vertreten; die Hauptexport- und Importgeschäfte, deren Häuser am Quai liegen, sind in Händen unserer Landsleute. Wir machen einen Besuch beim deutschen Konsul, lem Becker, an den wir empfohlen sind und verabreden mit ihm Näheres betreffs Zusendung der Post und Vermittlung von Depeschen; Makassar ist die östlichste Kabelstation in Niederländisch-Indien. Von Dobo, auf den Aru-Inseln, konnten wir also im besten Fall, d. h., wenn gerade ein Dampfer abging, und das war monatlich nur einmal der Fall, innerhalb 10 Tagen Nachricht nach Hause senden. Briefe waren 11/’o—2 Monate unterwegs.
Wir besuchen noch die Herren Schmid in ihrem Kontor, die in Dobo Geschäfts- beziehungen haben sollten und uns sicher etwas über die Aru-Inseln orientieren konnten. Bisher hatten wir noch kaum jemanden getroffen, der uns darüber hätte Auskunft geben können. Später trafen wir mit Herrn C. Schmid noch öfter in Dobo zusammen, der dort für sein Haus, das sich hauptsächlich mit dem Export von Paradiesvögeln, Perlmuscheln und Perlen befaßt, Einkäufe machte.
In einem Lagerhaus am Hafen sehen wir gerade, wie Paradiesvögel in Kisten ein- gepackt werden, die innen mit Zink ausgeschlagen sind. Zu Tausenden liegen diese schönen Tiere hier nach Arten geordnet auf dem Boden, alle kommen sie von Neu-Guinea und einigen umliegenden Inseln. Wieviel Hunderttausende mögen schon im Lauf der Jahre nach Europa und Amerika exportiert worden sein und welch rücksichtsloser Massenmord ist notwendig, um einer Mode der zivilisierten Welt zu frönen, die nicht eher ruhen wird, als bis ihr auch der letzte dieser schönen Vögel zum Opfer gefallen ist!
Von Makassar geht die Fahrt weiter über Buton nach Ambon, dem Hauptplatz der Molukken. Seine tief in die Insel einschneidende Bucht, die auf beiden Seiten von Gebirgszügen eingerahmt wird, ist wegen ihrer besonders reichen Fauna berühmt. Natürlich ließen auch wir uns die Gelegenheit nicht entgehen, die sogenannten Seegärten zu besuchen, und der Kapitän der „Mossel“ war so liebenswürdig, uns das eine Rettungsboot zu diesem Zweck zur Verfügung zu stellen. Schon am frühen Morgen fuhren wir in die Innenbai, um nicht allzusehr von der Sonne geblendet zu werden. Die See war spiegelglatt und das Wasser so klar, daß wir auch in 8 bis 10 m Tiefe deutlich den Grund sahen, soweit davon die Rede sein konnte, da er mit einer selten üppigen Fauna unzähliger Korallen, Schwämme, Seeanemonen, Seeigeln und Manteltieren überzogen war, von einem Farben-
reichtum und einer Formenmannigfaltigkeit, wie sie großartiger kaum gedacht werden
ie
kann; diese ganze verschwenderische „Vegetation“ wird von einer Unmenge verschiedenartiger, bunt gefärbter Fische belebt, die sich speziell dem Leben in den Korallengärten angepaßt haben. Doch ich kann davon absehen, von dem reichen Tierleben, das sich hier wenige Meter unter dem Wasserspiegel "entfaltet, eine genauere Schilderung zu geben. Die See- gärten von Ambon und anderen auserwählten Plätzen in den Tropen sind schon unzählige- mal genau beschrieben worden. |
An den Residenten von Ambon, Herrn Baron Quarles von Quarles, zu dessen Residentschaft auch die Aru- und Kei-Inseln gehören, hatten wir ein Empfehlungsschreiben ; wir wollten daher auch nicht versäumen, ihm unseren Besuch zu machen. Unter den Passagieren, die mit [uns nach Ambon fuhren, befanden sich zwei ehemalige holländische Regierungsbeamten, bei denen wir uns genau über alle Formalitäten des Besuches erkundigt hatten, da uns wohl bekannt war, daß in Niederländisch-Indien in allen gesellschaftlichen Fragen auf größte Korrektheit gesehen wird. Sie rieten uns, wir sollten Mittags um 12 Uhr im schwarzen Rock unseren Besuch machen. (Der schwarze Rock wäre nicht nötig gewesen!) Das Wohnhaus war etwa eine halbe Stunde vom Dampfer entfernt; wir bestellten also zeitig den einzigen Wagen, der in Ambon zu haben war. Im letzten Augenblick, es war schon beinahe 12 Uhr, wurde uns gemeldet: „Kuda sakit“, das Pferd sei krank, wir könnten den Wagen nicht benutzen. So mußten wir wohl oder übel den weiten staubigen Weg zu Fuß zurück- legen. Die Tropensonne meinte es allzu gut mit uns; wir wurden bei lebendigem Leibe gebraten! Ein Glück noch, daß wir Tropenhelme auf hatten; dieser Weg wird mir stets in „wärmster“ Erinnerung bleiben! In ziemlich aufgelöstem Zustand langten wir beim Residenten an. Er empfing uns freundlich und versah uns mit einem Empfehlungsschreiben an die Kontrolleure und einem Paß für unsere Waffen. Als wir aufbrachen, war der Resident liebenswürdig genug, uns in seinem Wagen nach dem Dampfer zurückbringen zu lassen.
Schon seit Beginn des 17. Jahrhunderts sind die Molukken in niederländischem Besitz; seitdem ist Ambon der Hauptort und zugleich das Handelszentrum für den östlichen Archipel. Eine Urbevölkerung gibt es hier nicht mehr. Im Lauf der Jahrhunderte haben sich die Ambonesen mit verschiedenen zugewanderten Völkern vermischt; viel europäisches Blut fließt in ihren Adern. Auch ihre Sprache hat viele Fremdworte, vor allem viel aus dem Portugiesischen, in sich aufgenommen. Als die Holländer nach Indien